Terre des Femmes positioniert sich gegen die Rechte von SexarbeiterInnen

Auf einem Treffen am 29. und 30. März 2014 haben Mitglieder von Terre des Femmes darüber abgestimmt, wie sich TdF in Zukunft positioniert. Dabei haben 28 von 52 (!!!) anwesenden Frauen für eine Forderung des Sexkaufverbots (nach schwedisches Modell) gestimmt. Eine 7-köpfige Arbeitsgruppe von TdF wird sich nun also zusammentun und ein Positionspapier darüber zusammen stellen.

Das nun geforderte Sexkaufverbot stellt sich ganz klar GEGEN unsere Rechte, fördert und fordert unsere Diskriminierung und schränkt die freie Berufswahl vieler Frauen ein. Wie kann es sein, dass sich ein Verein, der sich „Frauenrechte“ auf die Fahne geschrieben hat, sich nun über die Wünsche und Bedürfnisse einer eh schon stigmatisierten Gruppe hinweg setzt und diese durch solche Regelungen weiter einschränken und bevormunden möchte? 

Und nein, die Ausrede das Prostitution dadurch ja angeblich nicht verboten würde, lassen wir nicht gelten. Denn die Kriminalisierung unserer Kunden ist ein indirektes und feiges Verbot unserer Dienstleistung. Mit dem Dolch von hinten durch die Brust ins Auge.

Viele Sexarbeiter sind maßlos enttäuscht über diese Neuigkeiten von Terre des Femmes. Wir hätten uns Unterstützung im Kampf um unsere Rechte und unseren Arbeitsschutz gewünscht. Stattdessen entscheidet man wieder einmal über unsere Köpfe hinweg.

Ebenso schade finden wir es, das Frauen wie (noch) Vorstandsvorsitzenden Irmingard Schewe-Gerigk, die sich mutig für die Rechte von uns Sexarbeiterinnen einsetzt, ihren Posten verlassen (müssen).

Offener Brief von Terre des Femmes auf den sich dieses Kommentar bezieht:

http://www.frauenrechte.de/online/index.php/themen-und-aktionen/tdf-positionen/allgemein-offene-briefe/1377-debatte-zur-prostitution-bei-terre-des-femmes